Der gewässerökologische Zustand der Wied hat sich in letzter Zeit dramatisch verschlechtert. Gestützt auf die Ergebnisse von Untersuchungen der Universität Koblenz und von Fischereiexperten gab es darüber in den letzten Monaten immer wieder Berichte in der Lokalpresse. Die FDP Rengsdorf-Waldbreitbach hat sich das Thema auf die politische Agenda gesetzt und möchte den Zustand der Wied nachhaltig verbessern.
„Die Wied ist ein Aushängeschild unserer Region, das sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen ein beliebtes Ausflugsziel ist. Wenn wir verhindern wollen, dass die Wied eines Tages umkippt, müssen wir jetzt aktiv werden“, sagt Tim-Jonas Löbeth, Vorsitzender der FDP Rengsdorf-Waldbreitbach. Die Wied ist nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie und dem Wasserhaushaltsgesetz ein Schwerpunktgewässer in Rheinland-Pfalz. Spätestens bis 2027 muss sie einen guten ökologischen Zustand im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie aufweisen. Andernfalls drohen der Bundesrepublik empfindliche Strafzahlungen. „Doch auch unabhängig von den drohenden Strafzahlungen der Bundesrepublik ist es nicht erstrebenswert, ein umgekipptes Gewässer in der Verbandsgemeinde zu haben“, äußert Walter Rams, Fraktionsvorsitzender der FDP. Nach den Untersuchungen der Universität Koblenz ist in der Wied eine starke Veralgung, eine bakteriologische Belastung sowie eine Verstopfung der Gewässersohle mit dramatischem Sauerstoffschwund festzustellen. Verstärkt durch erhöhte Wassertemperaturen in Folge von Niedrigwasserständen sollen die im Gewässer beheimateten Lebewesen sowie die Selbstreinigungskräfte der Wied massiv gefährdet sein. Zurückgeführt wird dies unter anderem auf die Belastung der Wied mit Abwässern und mit Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft.
Aus Sorge um die negativen ökologischen Entwicklungen der Wied hat die FDP nun eine umfangreiche Anfrage an die Verbandsgemeinde gestellt. Die Fragen betreffen etwa die Entwicklung der Sauerstoff-, Stickstoff-, Kohlenstoff-, Phosphor und Bakterienkonzentration sowie die Entwicklung der Wassertemperaturen der Wied in den letzten fünf Jahren. Darüber hinaus möchten die Liberalen wissen, wo und wann in den letzten fünf Jahren auf der Fließstrecke akuter Sauerstoffmangel, Verstopfungen der Gewässersohle, kritische bakteriologische Belastungen oder Fischsterben aufgetreten sind. Schließlich interessiert die Freien Demokraten auch der Zustand der kommunalen Kläranlagen. „Mit Hilfe der Auskünfte, die wir durch die Anfrage von der Verwaltung erhalten, möchten wir uns ein umfassendes Bild von der aktuellen Lage verschaffen und auf dieser Grundlage eruieren, was wie hier vor Ort konkret tun können, um den gewässerökologischen Zustand der Wied nachhaltig zu verbessern“, erklärt Prof. Dr. Jochen Koop, der die FDP im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss der Verbandsgemeinde vertritt, den weiteren Plan.